Chronik Alt und Jung Metten

September bis November 1999

 

Auch wenn Mathematiker immer darauf hinweisen, dass das neue Jahrhundert bzw. –tausend erst am 1.1.2001 beginnen wird, ist dies für uns die letzte Chronik in diesem Jahrhundert. Wir werden uns aber dem ganzen Milleniums-Trubel nicht anschließen, sondern wie gewohnt unser Geschäft zu erledigen versuchen. Dabei hoffen wir, dass wir wieder eine für jeden Leser ansprechende Auswahl der wichtigsten Ereignisse gefunden haben.

11. August: Rückblickend bleibt uns dieser Tag aus zweierlei Gründen in Erinnerung. Erstens feiert unser Pater Adalbert seinen 70. Geburtstag, zweitens, aber dies nicht wegen erstens hat sich heute Mittag die Sonne verfinstert. Leider hat uns der bewölkte Himmel den vollen Genuss einer totalen Sonnenfinsternis etwas genommen, aber es wurde um 12.36 Uhr durchaus dunkel und mit den speziellen „Sofi“-Brillen konnte man auch in Metten sehr schön erkennen, wie der Mond die Sonnenscheibe verdeckt hat. Zum ersten Ereignis noch einige Anmerkungen: P. Adalbert ist ja nicht nur als Poet, Präfekt und Lehrer den meisten Altmettenern ein Begriff, er ist auch unser AJM-„Vize-Chef“, vertritt er doch P. Stephan, der zumeist in Würzburg weilt. Wir wünschen ihm, dass er noch lange gesund, munter und humorvoll bleibt und noch lange in der Schule die Schüler auf seine unnachahmliche Art in die Geheimnisse der Geschichte und des Griechischen einweihen kann.

13. September: Mit der pünktlich um 10 Uhr beginnenden Konferenz läutet P. Rupert unwiderruflich das Ende der großen Ferien ein. Zumindest für die Lehrer! Als neue Lehrkräfte für die Schule begrüßt er dabei Frau Lucie Bendel-Poppenwimmer (Deutsch/Geschichte), Frau Birgit Siebers-Kluge (Sport) und Herrn Pfarrer Christian Bernath, der bereits seit März an unserer Schule evangelischen Religionsunterricht erteilt.

Da Herr Spanner während der Ferien sich einer Hüftoperation unterziehen musste, erteilt Herr Claus Starke derzeit Mathe in einigen Klassen, bis Herr Spanner wieder voll regeneriert ist. Erfreulicher Weise bleibt auch Herr Christoph Smolka noch ein Jahr bei uns, sodass der Kunstunterricht ebenfalls abgedeckt ist.

An diese Stelle kommt, wie in jedem Jahr, die geradezu unvermeidliche Statistik: Zu Beginn des Schuljahres sind bei uns 455 Schüler angemeldet, wovon 74 das Bubeninternat und 29 das Mädcheninternat besuchen (es könnten ruhig ein paar mehr sein!). 247 Buben stehen 208 Mädchen gegenüber (die Mädchen holen immer mehr auf!). 411 Schüler sind katholisch, 44 Schüler/innen besuchen den evangelischen Religionsunterricht (also eine klassische Dispora-Situation!). Die beiden 5. Klassen sind mit insgesamt 61 Schülern außergewöhnlich groß, wobei allein in einer Klasse 21 Schüler aus der Grundschule Metten sich wieder gefunden haben.

14. September:  Der erste Schultag! Gar manchem Schüler, vielleicht auch Lehrer, fällt es sicher schwer, wieder in den Trott des Schulalltags einzutauchen. Aber es muss halt sein!

Beim Eröffnungsgottesdienst bitten wir um Gottes Segen für das neue Schuljahr. Pfarrer Bernath, der Religionslehrer unserer evangelischen Mitschüler, hält eine sehr schöne Predigt, die uns auf das neue Schuljahr einstimmt. Sicherlich werden nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen, sicherlich wird es auch die eine oder andere Enttäuschung geben, aber wir werden unser Bestes geben.

27. September – 1. Oktober: Zusammen mit P. Markus und den Religionslehrern fahren die 11. Klassen nach Windberg zu den „Tagen der Orientierung“.

4. Oktober: Kirchenkonzert! Einer der berühmtesten Knabenchöre der Welt singt heute in der Mettener Stiftskirche. Doch nicht nur der Windsbacher Knabenchor unter der Leitung von Karl-Friedrich Behringer sondern auch die Ausnahmeorganistin Felizitas Rodach, (Abs. 97) ist mit Orgelwerken von Bach und Duruflé zu hören.

13. Oktober: Heute dürfen wir das erste Jubiläum in diesem Schuljahr feiern. Pater Rupert Fischer feiert heute seinen 60. Geburtstag, ferner darf er auch dieses Jahr sein zwanzigstes Dienstjubiläum als Direktor an unserer Schule begehen. Aufgrund dieses Ereignisses fielen die ersten drei Schulstunden bis zur Pause aus. Sowohl Schüler als auch Lehrer gratulieren natürlich, wenn auch auf verschiedenen Weisen herzlichst zum Geburtstag. Das Happy-Birthday der Schüler im Innenhof kann natürlich der lateinischen Laudatio vom stellvertretenden Direktor nicht das Wasser reichen. Die freigegebenen Schulstunden sind nicht nur für die Schüler ein Genuss. Im Lehrerzimmer wird mit Kaffe und Kuchen, der Sekt zum Anstoßen sei verschwiegen, sehr ausgiebig gefeiert, sodass auch zwei weitere Stunden nach der Pause ausfallen.

14. Oktober: Heute dürfen sich Mettener Schüler und Lehrer nicht nur geistig sondern auch körperlich ein wenig betätigen. Am Wandertag, dem einzigen windigen und kalten Tag seit gut anderthalb Wochen, strömen alle Klassen in die Umgebung von Metten und Deggendorf aus. Zu Fuß, auf dem Rad oder im Bus auf dem Weg ins Museumsdorf kann man sie über die Wanderwege ziehen sehen, oder auch nicht. Der Wandertag ist sowohl für Schüler als auch vielmehr noch für Lehrer eine gute Gelegenheit sich außerschulisch näher zu kommen.

25. – 29. Oktober: Die K 13 fährt nach Berlin. Während die restlichen Jungmettener zu Hause brav Latein- und Englischvokabeln büffeln, ergründet unsere Abiklasse zusammen mit Herrn Meyer und Frau Schäfer für vier Tage in Höhle des Berliner Bären. ...???

30. Oktober – 7. November: Nun werden endlich Schüler und Lehrer in die wohlverdiente einwöchige Kurzpause entlassen. Die Allerheiligenferien, wie sie auch genannt wird, dienen zwar für beide Parteien eher mehr der Vorbereitung auf Schulaufgaben, die sehr gerne in den darauffolgenden 14 Tagen gehalten werden, aber dennoch nehmen sich die meisten Zeit, die Gräber verstorbener Angehöriger zu schmücken.

7. November: Amoklauf in Bad Reichenhall! Schreckensnachrichten, wie wir sie bisher nur aus Amerika kennen werden auch in Deutschland heute traurige Wahrheit. Ein 16-jähriger Junge schießt im oberbayerischen Bad Reichenhall aus dem Haus seiner Eltern wahllos auf vorübergehende Passanten. Nachdem er bereits seine Schwester und sich selbst erschossen hat, sterben noch drei weitere Personen an den Folgen ihrer Schussverletzungen. Was den Sohn eines Waffennarren genau zu dieser Bluttat bewegt hat, wird Psychologen und Kriminologen noch lange ein Rätsel sein.

9. November: Zwei Tage nach der Bluttat von Bad Reichenhall erschüttert die Menschen wieder eine schreckliche Gewalttat. In Meißen sticht ein 15-jähriger Schüler seine Lehrerin in Anwesenheit der Klasse nieder. Noch im Klassenzimmer stirbt die Lehrerin an den Folgen der Messerstiche. Fassungslos und bestürzt wird die Frage aufgeworfen, weshalb immer mehr Jugendliche gewalttätig werden.

Als 10. Jahrestag des Mauerfalls wird am Brandenburger Tor in Berlin die Auflösung der DDR gefeiert. Tausende West- und Ost-Deutsche kommen nach Berlin um die Deutsche Einheit zu feiern.

22. November: Klavier, Trompete, Klarinette, Violine, Gitarre ... Dies sind nur einige der Instrumente, die eine zahlreiche Zuhörerschaft zum diesjährigen Hauskonzert in den Musiksaal locken. Schüler und Schülerinnen unseres Gymnasiums präsentieren hier die Früchte ihrer langjährigen Mühen einem breiten Publikum.

26. November: An diesem Tag ist für manchen Schüler schon eine kleine Stunde der Wahrheit gekommen. Heute werden sich nämlich Eltern über die wahren Zu- und Missstände ihrer Sprösslinge aufklären lassen. Am Elternsprechtag kann man sich jedoch nicht nur über Noten, soziales Verhalten und Engagement im Unterricht  informieren lassen, sondern auch einigen Vorträgen über Themen wie Schüleraustausch, Skilager und Kollegstufen-Information lauschen. Wenn nun schließlich am Abend alle beteiligten Parteien mehr oder minder genervt  und zufrieden oder auch enttäuscht das Schulgebäude verlassen, werden sie alle froh sein wieder einen Elternsprechtag überstanden zu haben.

Damit sei für dieses Jahr und für dieses Jahrtausend das Buch der Chronik geschlossen. Wir wünschen unseren treuen Lesern ein gnadenreiches Weihnachtsfest und Gottes Segen für das Jahr 2000!

                                                                   Die Chronisten th, ke, ge und cr