Chronik Alt und Jung Metten

Januar bis Juli 1998 (Chronik September bis Dezember 1997)

Ein ganz normales Schuljahr mit all den Höhen und Tiefen des grauen Alltags liegt hinter uns. Was im September als schier unbezwingbar und endlos vor uns lag, ist jetzt bereits Geschichte und wie im Flug vergangen. Eine respektable Anzahl von Schulaufgaben, Stegreifaufgaben und Extemporalien hat eine Unmenge von Papier und eine Flut von blauer bzw. roter Tinte verschlungen. Die großen Ferien liegen greifbar nahe vor uns und es ist an der Zeit für einen kleinen Rückblick. Der treue Leser wird feststellen, dass im letzten Halbjahr wie immer die Musik einen besonderen Platz in unserer Schule eingenommen hat.

Beginnen wollen wir mit zwei Nachträgen zum vergangenen Jahr:

7. Dezember: Das traditionelle Mettener Weihnachtssingen lockte wieder eine große Anzahl von Besuchern in die Stiftskirche, wo ihnen eine Fülle an musikalischen Vorträgen der unterschiedlichsten Musiker und Musikgruppen geboten wurde. Nicht nur der Kirchenchor und der Chor des Gymnasiums waren zu hören, sondern auch Orgelmusik, die Flötengruppe der Grundschule, die Kalliope, der Mettener Liederkranz, sowie das Kammer- und das große Orchester bereicherten das Programm mit niveauvollen und abwechslungsreichen Darbietungen.

19. Dezember – 6. Januar 1998: 456 entkräfteten und ausgezehrten Schülern boten die Weihnachtsferien wohlverdiente Erholung vom Schulstress. Am letzten Schultag fand neben einigen verschwindend geringen Unterrichtsstunden auch ein feierlicher Abschlussgottesdienst statt, nach dem die Schülerschaft in den zweiwöchigen Winterschlaf entlassen wurde.

 

31. Januar – 6. Februar: Da bei uns in diesem Winter der Schnee Mangelware bleibt, genossen unsere 8. Klassen mit ihren Sportlehrern das Skilager im nahen Österreich um so mehr. Prächtiges Wetter und griffiger Pulverschnee machen die Skitage für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis.

10. Februar: Bei den niederbayerischen Schulschachmeisterschaften in Dingolfing können unsere scharfen Denker zwar keine Spitzenplätze erobern, aber insgesamt doch respektable Ergebnisse erzielen. Erfreulich ist die Tatsache, dass v. a. bei den 5. Klassen die Anzahl der Schachfreunde erstaunlich gestiegen ist.

14. Februar: Halbzeit! Die Zwischenzeugnisse stellen wie immer eine Zäsur im Schuljahr dar. Die einen können stolz und erfreut feststellen, dass sie auf dem richtigen Weg sind; die anderen werden langsam aber sicher einsehen, dass sich manches ändern muss (Eifer, Lernbereitschaft, etc.), wenn alles ein gutes Ende nehmen soll.
Liederabend im Musiksaal! Zusammen mit Franz Hauk am Klavier servierte uns der Bariton Thomas Gropper bei Gesängen von Schumann und Schubert mit Texten von u. a. Heinrich Heine einen Ohrenschmaus der besonderen Art.

20. – 25. Februar: Die närrischen Tage geben nicht allen Gelegenheit zur Erholung. Manches Gesicht war nach den Faschingstagen arg gezeichnet von der tollen Zeit. Die Fastenzeit jedoch bringt uns alle auf andere Gedanken, zumal jetzt eine Hochzeit von Schulaufgaben und Klausuren ansteht, bevor wir in die Osterferien entlassen werden.

18. März: Streicherabend... Im Musiksaal zauberten Herrn Menzels Instrumentalschüler mit vier Saiten und einem Bogen den Besuchern Stücke aus fast allen Stilrichtungen. Im Gegensatz zum Hauskonzert bietet der Streicherabend ausschließlich Geigern, Bratschern, Cellisten und Bassisten die Möglichkeit, die Anwesenden von ihrem Talent zu beeindrucken.

19. März: Jugend musiziert wieder! Alljährlich kommen erfolgreiche Preisträger beim Wettbewerb "Jugend musiziert" vom St.-Michaels-Gymnasium Metten. Anne Menzel und Konstantin Esterl (beide 8a) hatten nach hervorragendem Erfolg beim Regionalwettbewerb auch beim Landeswettbewerb mit den Kategorien Bratsche bzw. Klavierbegleitung teilgenommen, wobei Anne einen dritten und Konstantin einen ersten Platz errangen.
Auch Annes Bruder Jan Menzel (7a) hat am Landeswettbewerb im Fach Cello mit Erfolg teilgenommen.

28. März: Interessierte Eltern und zukünftige Jungmettener durften auch dieses Jahr am "Tag der offenen Tür" die Schokoladenseite des Gymnasiums kennenlernen, indem sie am Lateinunterricht der 5. Klassen teilnahmen und sich näher über die Vorteile dieser Bildungsanstalt informieren ließen. Auch die Schüler dieser Lehranstalt ergatterten dadurch einen Vorteil: Die Elternmasse, der auch einige Lehrer nicht entkommen konnten, bescherte uns umgerechnet ganze 12/3 Stunden schulfrei.
Überdies fand an diesem Tag um 19.00 Uhr das Begegnungskonzert von unserer Blaskapelle und der Trachtenkapelle Rossatz statt. Sowohl das Blasorchester aus dem Nachbarland Österreich als auch die "Kalliope" unter Leitung von Frédéric Usberti konnten in der überfüllten "Alten Halle" ein reichhaltiges Repertoire vorweisen und ernteten dafür stürmischen Applaus.

29. März: Orgelkonzert! Das inzwischen traditionelle Kirchenkonzert zum Passionssonntag war heute zu vernehmen. Weder "Gregorianik und Orgelmusik" noch die Klangreize eines Posaunenquartetts standen dieses Jahr auf dem Programm, sondern ein "pures" Orgelkonzert erfreute dieses Mal die Ohren des Publikums. Der Münchner Organist Harald Feller trug Kompositionen von Sweelink, Bach, Mendelssohn-Bartholdy, Liszt, Brahms und Helmschrott vor.

1. April: Jahr für Jahr gibt unser erfahrenes Kammerorchester ein Osterkonzert in Edenstetten. Auch in diesem Fall glänzte es wieder unter Herrn Menzels Leitung mit Werken von Bartók, Mozart, Dvorak, Tartini, und – Überraschung! – Lambert Kraus in Edenstettens Mehrzweckhalle.

4. – 19. April: Das wunderbare Wetter während der Osterferien versüßt nicht nur das Ostereiersuchen, sondern ist auch für etliche Anlass, im Lande zu bleiben und die Schönheit der bayerischen Heimat zu genießen statt nach Übersee zu jetten.

28. April: Schreck in den Morgenstunden! Im Klosterhof stehen Militärfahrzeuge, aus denen Uniformierte springen und in Minutenschnelle die Schule besetzt haben. Beim näheren Hinsehen jedoch kommen einem die Militärs bekannt vor. Unsere Schüler aus K13 haben zu ihrem Abiturstreich ausgeholt und legen durch ihren "Putsch" für drei Stunden das Schulleben lahm.

26. April: Theater – Das Stück "Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde" wurde heute um 15.00 in der Theaterhalle des Gymnasiums auch dem "breiten Publikum" präsentiert. Die Theatergruppe führte diese tiefsinnige Komödie von João Bethancourt nämlich nicht zum ersten Mal auf – nachdem das Stück unter dem Kommando von P. Adalbert bereits teilweise bei den niederbayerischen Schulspieltagen dargeboten worden war, wurde es am 3. April auch den Klassen 8-13 des Gymnasiums vorgeführt.

29. April: Orchesterkonzert! Das große und das Kammerorchester führten um 19.30 ein Kammerkonzert mit Stücken von Petz, Bartók, Mozart, Dvorak und Tartini auf. Mit Herrn Menzel als Dirigenten und seiner Tochter Anne als Solistin überraschten beide Orchester trotz geringen Besucheransturms mit gelungenen Leistungen.

30. April: Am letzten Tag im April sind die Gänge unserer Anstalt wieder vollgestopft mit sorgsamen Gesichtern. Elternsprechtag! Viele Eltern wollen sich über den Stand ihrer Kleinen informieren, die einen mit Freude, die anderen mit Leid. Bis in den Abend stehen deswegen unsere Lehrkräfte den Eltern Rede und Antwort über ihre Schüler.

9. Mai: Ein Sinfoniekonzert von höchster Besetzung erschallte diesmal im ebenfalls höchst besetzten Festsaal. Das Kammerorchester Regensburg, Bläser des Bayerischen Staatsorchesters München und verschiedene Solisten mit Herrn Auer am Dirigierpult ließen die Herzen von Mozartfans höher schlagen. Es standen nämlich ausschließlich Werke aus "seiner" Feder auf dem gefalteten rosa DIN-A4-Programm, unter welchem sich neben der Sinfonie in B-Dur KV 317 und der Sinfonie in Es-Dur KV 543 auch die Konzertante Sinfonie in Es-Dur Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Orchester KV 297b befand. Zweifellos ein musikalischer Hochgenuss!

11. Mai: "Ein Licht leuchte uns!" Wer am Morgen die vielen Kerzen der Abiturienten oder ihrer Freunde beim hl. Joseph erblickt, weiß sofort, dass heute das Abitur im ganzen Lande beginnt. Vor der alten Halle werden sich ab jetzt unsere lerneifrigen Schüler versammeln, um ihr Wissen, welches sie in den 9 Jahren Metten erwarben, bei den Prüfungen unter Beweis zu stellen.
Während die einen am Ende ihrer Schullaufbahn stehen, besteht ab heute die Möglichkeit für viele Jungen und Mädchen, den ersten Schritt in Richtung Abitur zu machen. In Begleitung ihrer Eltern suchen junge fleissige Grundschüler unser Gymnasium auf, um sich für das Jahr 1998/99 anzumelden. Viel Glück in Metten!

12. –25. Mai: Am Nachmittag machen sich H. Auer, Fr. Auer und H. Meyer mit der K12 und dem Reisesegen von P. Rupert an Bord auf nach Spanien. Dort besuchen unsere Schüler und Lehrer Barcelona, Madrid, Figueras, Valencia, Toledo und vieles mehr. Bei schönem Wetter und gutem Essen genießen sie die Kultur Spaniens und erholen sich vom stressigen Alltag in Metten.

29. Mai – 14. Juni: Pfingstferien. In den folgenden zwei Wochen haben sowohl Schüler als auch Lehrer die Möglichkeit, sich vom ewigen Schulstress mit all seinen Tücken zu erholen. Jedoch bringen diese Ferien nicht nur Freude und Erholung, sondern auch die schreckliche Konfrontation mit dem Tod. Bei Eschede rammt der ICE "Wilhelm Conrad Röntgen" eine Brücke, wobei über 100 Menschen ihr Leben verlieren.

10. Juni – 13. Juli: In diesen Tagen rollt nicht nur der Ball, sondern auch der Rubel. Die Fußballweltmeisterschaft in Frankreich beginnt. Neben fußballerischen Feinheiten bekamen die Franzosen aber auch die Hooligans deutscher, englischer und holländischer Abstammung zu spüren. Die Verteilung der Karten für die Spiele sorgte ebenfalls für einen Skandal. Wie werden da wohl Bertis Buben abschneiden?

23. Juni: Unsere Schachspieler messen heute in Deggendorf ihre geistigen Kräfte mit Schülern anderer Gymnasien. Dass sie dabei Spitzenplätze erobern konnten, freut uns besonders. Laurin Dörr (5b) wurde in seiner Altersklasse Zweiter, seine Klassenkameradin Natalie Beham errang den dritten Platz. Bei den "Großen" konnte sich unser französischer AustauschschülerAlexis Jeanson (10a) über seinen dritten Rang freuen.

25. Juni: Schulkonzert im Festsaal – welcher sich auch in diesem Jahr nicht vor Besuchern retten konnte. Kammer-, Großes Orchester, Blechbläserensemble, "Kalliope", großer Chor samt Band und das Gesangsensemble der K13 vermochten das breite Publikum mit einem Angebot, das von einer Bläsersonate des frühbarocken Meisters G. Gabrieli bis zu Ausschnitten des Musicals "Joseph" von A. L. Webber reichte, in Begeisterung zu versetzen.
Im selben Zusammenhang fand auch die Verleihung des Mettener Musikpreises durch Abt Wolfgang Maria Hagl statt, mit welchem Martina Walther, Stefan Winhart und Kilian Süß ausgezeichnet wurden.

26. Juni: Der wohl entscheidendste Tag im Leben eines Gymnasiasten! Heute werden 47 Abiturientinnen bzw. Abiturienten aus unserem Gymnasium, dem die meisten bis zu 9 Jahre (oder auch mehr...) "gedient" haben, entlassen. Nach dem feierlichen Gottesdienst mit P. Adalbert erhält die Abschlussklasse im Festsaal ihre Zeugnisse, wobei sich 11 Schüler einen 1-er Schnitt erarbeitet haben. Auch sie gehören ab heute zu der großen Menge von Altmettenern, die ihre Schule hoffentlich in guter Erinnerung bewahren werden.

12. Juli: "Reif für die Insel?" Diese Frage werden sich wohl auch die 26 Schüler unserer Anstalt stellen, die sich heute mit Fam. Rohleder und H. Wolf zur Isle of Man aufmachen. Während ihrer 2-wöchigen Reise werden die Schüler neben London auch die englische Kultur und die Tradition bei ihren Gastfamilien kennenlernen.

 

Auf folgende wichtige Termine sei noch hingewiesen:

23. Juli: Erstaufführung des Musicals "Joseph" auf der Schulbühne (alte Halle)

25. Juli: Schulfest

28. Juli: letzter Schultag

Damit schließen wir für dieses Mal unsere Chronik. Wegen des frühen Redaktionsschlusses bleibt offen, wer in Frankreich sich die Krone des Fußballweltmeisters aufsetzten durfte. Wir jedenfalls bleiben am Ball und wünschen unserer treuen Leserschar viel Spaß bei der Lektüre sowie erholsame und sonnige Ferien

 

Das Chronistenteam
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